01.08.2018
Tasche aus Texipap nähen
Normalerweise ist Papier nicht reißfest, wenn es nass wird, löst es sich auf und unter der Nähmaschine macht es sich auch nicht so gut. Texipap ist anders: Mit diesem besonderen Papier lässt sich eine Menge anstellen: Man kann es waschen, prägen, bestempeln und vernähen. Probieren Sie es aus und nähen Sie wie wir eine tolle Handtasche!
Das ist mal etwas anderes: Eine Tasche aus Papier! Texipap von HEYDA ist waschbar und sieht auch noch richtig gut aus. Wir von Erwin Krauser wollten das neue Material testen und haben das Papier unter die Nähmaschine gepackt. Das Ergebnis ist eine schöne Handtasche, die Sie unkompliziert nachnähen können.
Die Vorbereitung
Welche Farben Sie wählen bleibt Ihnen überlassen! Es gibt das Papier in sieben verschiedenen Tönen, drei davon mit Metallic-Effekt. Wir haben uns für roségold und grau entschieden. Bevor Sie das Material weiterverarbeiten, sollten Sie das Texipap einmal nass machen und wieder trocknen lassen. Entweder stecken Sie es für einen Waschgang (bei maximal 40 Grad) in die Waschmaschine, oder Sie legen das Papier kurz in die Badewanne. Durch diesen Vorgang lässt sich das Papier einfacher verarbeiten und der hübsche Knautsch-Effekt kommt besser zum Vorschein. Außerdem sollten Sie statt Stecknadeln Nähklammern bereitlegen, um den Stoff zu fixieren. So vermeiden Sie, dass später Löcher im Papier zu sehen sind.
Schneiden Sie das Texipap zurecht
Die einzelnen Papierstücke müssen zuerst zurechtgeschnitten werden. Verwenden Sie hierfür eine scharfe Bastelschere und keine Stoffschere, denn diese könnte stumpf werden. Für die beiden Seiten der Tasche schneiden Sie zwei große Rechtecke aus. Wir haben es uns leicht gemacht und einfach eine Schneidematte als Schablone genutzt – alternativ können Sie deren Maße 30 x 22 Zentimeter auch abmessen. Berücksichtigen Sie immer eine Nahtzugabe von etwa einem Zentimeter.
Schneiden Sie zwei weitere, schmale Rechtecke in einer anderen Farbe (bei uns in grau) aus, die an die Oberkante der großen Rechtecke anschließen. Aus ihnen wird der Bund der Tasche. Planen Sie etwa zwei Zentimeter mehr in der Höhe ein, da später zwei Kanten umgenäht werden müssen.
Greifen Sie für die Henkel wieder zum ersten Papier (bei uns roségold) und schneiden Sie zwei Streifen in beliebiger Länge und Breite aus - nur gleich sollten sie sein. Toll am Texipap ist, dass Sie diese nicht vernähen müssen, da das Papier nicht ausfranst - Sie sparen sich hier also etwas Arbeit.
Ab an die Nähmaschine
Wählen Sie passendes Garn und verwenden Sie eine dünne Nähnadel (wir haben eine 70er-Nadel eingesetzt). Testen Sie die richtige Fadenspannung auf etwas Restmaterial, diese muss relativ hoch sein. Bei unserer Nähmaschine von Singer war die Fadenspannung auf Stufe fünf geeignet.
Zuerst vernähen Sie ein großes, roségoldenes Rechteck mit einem kleinen, grauen Rechteck, das den Bund bildet. Dafür werden die Papiere rechts auf rechts (also die schönen Seiten des Materials) aufeinandergelegt, verklammert und vernäht. Der Saum der Taschenkante sollte natürlich sauber aussehen. Knicken Sie hierfür etwa einen Zentimeter des Papiers um und vernähen Sie es längs. Setzen Sie danach einen Henkelstreifen an die Tasche und nähen Sie ihn fest. Wiederholen Sie den ganzen Vorgang für die Taschenrückseite und achten Sie besonders darauf, dass die Abstände der Henkel genau gleich sind – sonst hängt die Tasche später schief auf Ihrer Schulter.
Vorder- und Rückseite miteinander verbinden
Legen Sie beide Taschenteile rechts auf rechts aufeinander. Fixieren Sie den Stoff mit Klammern und vernähen Sie Vorder- und Rückseite miteinander. Schneiden Sie überschüssiges Papier mit der Bastelschere vorsichtig weg und wenden Sie danach die Tasche, um Ihr Endergebnis zu bewundern.
Das war Ihnen zu einfach?
Diese Anleitung ist auch für Kreative mit wenig Näherfahrung geeignet. Wer sich an größere Herausforderungen wagen möchte, kann viele weitere Accessoires aus Texipap zaubern: Zum Beispiel kleine Kosmetiktaschen, Clutchs oder Taschen mit weiteren Dekoelementen. Denn Texipap kann man prägen, bestempeln oder bemalen! Das Material kann bei 40 Grad in der Waschmaschine gewaschen und auf links sogar gebügelt werden.
Viel Spaß beim Ausprobieren wünschen wir von Erwin Krauser!